Die gesteuerte Horizontalbohrtechnik ist ein Bohrverfahren des Spezialtiefbaus, welches das horizontale Verlegen von Leitungen durch hydromechanischen und mechanischen Abbau unter der Erdoberfläche ermöglicht. Das HDD-Verfahren wird hauptsächlich zur Unterquerung von Oberflächen und Gewässern im grabenlosen Leitungsbau eingesetzt. Das Verfahren ist ein sanftes, steuerbares und umweltschonendes Nassbohrverfahren.
Anwendungsbereiche (Verlegung von):
- Telekommunikationsleitungen
- Stromleitungen
- Abwasserleitungen
- Wasser- und Gasleitungen
- Fernwärmeleitungen
Ablauf (3 Phasen des HDD-Verfahrens)
1. Pilotbohrung
Das Ziel bei einer Pilotbohrung ist es eine Verbindung zwischen Start und Zielgrube herzustellen. Die Verbindung wird durch einen rotierenden Spülbohrkopf, der den anstehenden Baugrund löst und mit Hilfe einer Spülflüssigkeit, die das Bohrklein zutage fördert, ermöglicht. Durch den Sensor im Bohrkopf wird kontinuierlich die Richtung, der Bohrwinkel sowie die Position kontrolliert und bei Bedarf angepasst.
2. Aufweitbohrung
Nach der Fertigstellung der Pilotbohrung wird der Bohrkopf und die Messeinrichtung an der Zielgrube demontiert und der Räumer an das Bohrgestänge gekoppelt. Der Räumer wird durch Rotation zur Bohranlage und somit in die Startgrube und vergrößert dadurch den Durchmesser des Bohrkanals. Je nach anstehender Geologie und Durchmesser des Produktrohres muss dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden.
3. Rohreinzug
Nach Erreichen des gewünschten Enddurchmessers der Bohrung wird ein Produktrohr oder ein Schutzrohr eingezogen.
Besonderheiten
Im Gegensatz zur offenen Bauweise können bestehende, komplexe ober- und unterirdische Infrastrukturen, wie zum Beispiel Verkehrstrassen und Fließgewässer überwunden werden. Durch unsere Kombination aus Jetbohrtechnik und Felsbohrtechnik sind Spülbohrungen in allen Bodenarten möglich.
Bohrspülungs-Recyclinganlage
Unsere Bohrspülungsrecyclinganlagen sind im Einsatz, um gebrauchte Bohrspülungen aufzubereiten. Das Ziel ist es, die Feststoffe aus der Suspension zu separieren.
Durch den Einsatz der Recyclinganlage werden Ressourcen wie Wasser, Zusatzstoffe sowie Deponieraum eingespart und auch die Effizienz gesteigert. Der Einsatz von Aufbereitungsanlagen ist abhängig vom Spülungsbedarf auf der Baustelle.